„DIE FESTUNG HADZHIBEY“ EIN HISTORISCHER SPIELFILM

Auf einem Friedhof in Odessa ist auf einem Grabstein eingemeißelt, dass hier der Erfinder der ers￾ten Filmkamera der Welt, Joseph Timitschenko,
begraben liegt. Damit habe er 1893 die ersten beiden Filme gedreht und sei deshalb den Brüdern Lumiere zwei Jahre zuvorgekommen. 25 Jahre spä-
ter entstanden hier die Odessa Filmstudios. Ihre Produktionen repräsentierten bis 1929 das Uk￾rainische Kino und begründeten Odessas Ruf als
„Hollywood der Ukraine“.

Auch Jahrzehnte später war die Filmszene immer noch ein wichtiger Teil der Stadtgeschichte. 2010 fand das erste „Odessa Internationale Film Festival“ statt, das seither in jedem Jahr durchgeführt wurde. Eröffnungs- und Abschlusszermonien sowie der traditionelle rote Teppich – so ist bei Wikipedia zu lesen – fanden im berühmten Opern- und Balletttheater von Odessa statt – jedenfalls bis zum Jahre 2024. Wegen der andauernden Luftangriffe wurde das Filmfestival dann nach Kyjiv verlegt.

Der Film, den wir heute Abend im Atelier Schauder zeigen, wurde ebenfalls in den Odessa Filmstudios gedreht und zwar zwischen 2018 und 2020. Er ist eine ukrainisch, georgisch, türkische Co-Produktion und läuft in ukrainischer Sprache mit englischen Untertiteln. Die im Filmtitel genannte Festung gehörte seit der Mitte des 15.Jahrhunderts zum Osmanischen Reich und fiel nach dem 2. Russisch-Türkischen Krieg (1787 bis 1792) in den russischen Machtbereich. Die neuere Geschichte der Stadt Odessa begann zur Zeit der Herrschaft von Kaiserin Katharina. Dies ist der historische
Hintergrund des Films.

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